Dies und Das

Jahresrückblick 2020

Hallo ihr Lieben!

Ja, ich weiß, das neue Jahr ist nun schon 25 Tage alt. Zu spät für einen Jahresrückblick? Nein, finde ich nicht! Nun gut. Vor einem Jahr ging es mir nicht so gut. Ich hatte gerade sehr arbeitsintensive Monate mit vielen Überstunden hinter mir. Mein Blog lag vollkommen in der Inaktivität – bereits seit der zweiten Hälfte 2019. Auch in der ersten Jahreshälfte 2020 kamen kaum Beiträge, erst ab dem Sommer wurde es besser. Aber fangen wir von vorne an.

Neue Ziele und Wünsche

Anfang 2020 ging ich mit vielen Zielen und Wünschen ins neue Jahr. Ich wollte mich beruflich verbessern und mehr Zufriedenheit bekommen. Ich wollte endlich verreisen, endlich die Leipziger Buchmesse besuchen und auch die Frankfurter Buchmesse war mein Ziel. Das Summer Breeze nahm ich auch wieder in Augenschein. Auf den sozialen Medien herrschte nur ein Thema, das mich kaum tangierte: Die Kassenbonpflicht, erinnert ihr euch noch daran?

Die ersten zwei Monate waren seltsam, sie fühlen sich fast nicht existent an. Ich hab Pläne gemacht. Und dann kam Corona.

Gecancelte Pläne

Am Anfang dachte ich: Ach, wieder wie die Schweinegrippe. Habe erstmal alles stummgeschaltet und mich weiter mit den Plänen für die Buchmesse befasst, die kurz darauf dann abgesagt wurde. Mh. Ich hatte ja aber extra Urlaub beantragt und bereits genehmigt bekommen. Plan B? Mein Freund und ich überlegten, ob wir nicht spontan nach Amsterstam fahren sollten. Aber mit den gehäuften Meldungen zu dieser neuen Krankheit kam so langsam die Erkenntnis: Okay, vielleicht besser nicht. Also ließen wir auch diese Pläne sein. Und so verbrachte ich den Urlaub, wie immer, einfach nur zuhause auf der Couch. Der erste Lockdown kam und mit ihm die ersten Maßnahmen, neuen Regeln etc. Auf der Arbeit war persönlicher Kontakt plötzlich verboten. Man sollte Abstand halten. Jede Stunde rannte ich aufs Klo, um mir die Hände zu waschen. Ich rutschte in den Schichtbetrieb, was mich noch mehr fertig machte. Soziale Kontakte wurden eingeschränkt, das normale Leben kam weitestgehend zum Stillstand. Und der Firma ging es schlechter, immer schlechter.

So langsam fing ich an, die Zeit zuhause zu nutzen, um mir wieder mein Leben zu holen. Ich fing an, wieder zu lesen. Auf dem Blog wurde ich nach und nach wieder aktiver und versuchte, einen Rhythmus und eine Regelmäßigkeit zu finden.

Und dann lag plötzlich meine Kündigung auf dem Tisch. Zuerst war ich am Boden zerstört. Plötzlich war die Sicherheit weg und Corona forderte den ersten Tribut von mir. Ich habe geweint. Viel geweint. Und dann kam mir eine Erkenntnis: Das ist meine Chance, endlich dafür zu sorgen, dass ich arbeitstechnisch glücklich werde. Aus diesem Gedanken schöpfte ich Kraft und powerte die letzten Arbeitswochen durch. Ab August saß ich dann zuhause – mit vollkommen neuen Plänen. Wie viele ich davon letztendlich umgesetzt habe? Die wenigsten. Aber ich habe sie nicht vergessen. Ich arbeite langsam daran. Stück für Stück.

Ich stürzte mich in die Bewerbungen. Viele schrieb ich nicht, ich hab mich darauf konzentriert, wirklich nur Firmen anzuschreiben, bei denen ich arbeiten möchte und die Bewerbungen so passend und individuell zu gestalten, wie es mir möglich war. Und es hat geklappt. Bereits innerhalb kürzester Zeit hatte ich ein Bewerbungsgespräch, kurz darauf einen Probearbeitstag und dann einen neuen Arbeitsvertrag in der Tasche. Seit September sitze ich nun in meiner neuen Arbeit und freue mich jeden Tag darauf, dorthin zu gehen. Es macht mir einfach viel mehr Spaß und ich mag meine Kollegen sehr sehr gern. Mein Wunsch nach mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz hat sich also erfüllt.

Die zweite Welle

Der Rest des Jahres verlief recht ruhig. Ab Oktober war ich ebenfalls in Kurzarbeit, was aber okay für mich ist. Ich weiß, dass es grade nicht anders möglich ist. Schnell war ich eingearbeitet und im Laufe des restlichen Jahres lebte ich mich immer mehr dort ein. Auf dem Blog bemühte ich mich um eine Regelmäßigkeit. Viel war privat nicht los, da ja recht bald die zweite Welle folgte und das Leben immer weiter eingeschränkt wurde – was für mich kaum einen Unterschied machte, weil ich das meiste eh schon ließ.

Doch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen geschah es dennoch. Es reichte ein kurzer Moment bei der Arbeit meiner Mutter – und sie infizierte sich mit dem Coronavirus. Kurz zuvor hatte sie sich getestet und der Test war negativ. Zwei Wochen später hatte ich am Wochenende starkes Fieber und Rücken- und Gliederschmerzen. Am Montag darauf wurde ich getestet, am Dienstag dann der Schock: Positiv. Ich hab erstmal eine Stunde nur geweint, weil ich mir solche Vorwürfe gemacht habe. Ich wusste ja nicht genau, wann ich mich infiziert hatte und hatte wahnsinnig Angst, meine Kollegen oder meinen Freund angesteckt zu haben. (Alle negativ gewesen, zum Glück!) Ein erneuter Test meiner Schwester und meiner Mutter ergab auch da ein positives Ergebnis und so waren wir erstmal zwei Wochen in Quarantäne. Ich hatte am Anfang alle fünf Minuten Hitzewallungen oder Schüttelfrost – nicht sehr angenehm. Ich fühlte mich krank, elend, mir tat alles weh und ich hätte stündlich duschen und frische Klamotten anziehen können. Ab Dienstag wurde es besser, das Fieber sank. Dafür fing ich an zu husten, der in der Brust sehr schmerzte. Auch tiefes Atmen tat weh. Außerdem war ich selbst nach einem Toilettengang oder nach dem Essen holen so sehr außer Atem, dass ich mich erstmal mehrere Minuten hinsetzen musste. Keine angenehme Angelegenheit. Gegen Ende der ersten Woche ließ der Husten nach und auch die Schmerzen gingen langsam weg. Nur die Kurzatmigkeit sollte bis Silvester bleiben und dann erst langsam besser werden.

Nach der Quarantäne wieder zu arbeiten, war seltsam. Ich war schnell erschöpft und hab gemerkt, dass mir wirklich die Kraft fehlt – daher auch die Blogpause. Dazu kam, dass ich mich irgendwie – zeitlos gefühlt habe. Im Grunde haben mir zwei Wochen gefehlt. Das war seltsam. Es wurde so kurz vor Weihnachten dann auch recht stressig. Aber ich meisterte es, so gut es ging. Und dann kam mein Urlaub, den ich zuhause bei meinem Partner verbrachte. Weihnachten zu zweit war toll. Wir machten leckere Rouladen, genossen die Zeit, zockten viel zusammen und vor Silvester fingen wir an, die Wohnung mal richtig ordentlich aufzuräumen, die lange liegen gelassene Garderobe aufzubauen, Sachen auszumisten und so weiter. Jetzt ist es endlich wieder ordentlich und schön bei uns.

So verging das Jahr allerdings auch, ohne dass ich meine Pläne und Ziele wirklich umsetzen konnte. Und wenn ich dran denke, dass es noch locker ein Jahr dauern kann, dann fühle ich mich einfach unendlich müde. 2020 hat mir viel Kraft gekostet und ich merke, wie ich jede noch so kleine Pause nutze, um mich zu sammeln. Das alles zehrt an den Reserven und zwar massiv. Ich wünsche mir also nur eins: Dass wir heil und bald durchkommen. Und hoffentlich bald wieder bei Buchmessen oder beim gemeinsamen Essen zusammen sitzen können.

Ich wünsche euch ein gesundes Jahr 2021!

Ein Kommentar zu „Jahresrückblick 2020

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