Hallo ihr Lieben!
Vor einigen Wochen habe ich bei Autoren die Aussage gesehen, dass wir Blogger die Rezensionen nicht für sie (die Autoren), sondern für die Leser schreiben und deshalb den Autor nicht auf (negativen) Rezensionen verlinken braucht. Aber stimmt das denn? Schreiben wir die Rezensionen nur für den Leser? Und ist es wirklich so viel besser, sich nicht mit negativen Rezensionen auseinander zu setzen?
Zuerst einmal: Was ist eine Rezension genau?
Eine Rezension […] oder auch Besprechung […] ist in der Regel eine in Druckerzeugnissen oder digitalen Medien schriftlich niedergelegte, zuweilen aber auch mündlich in Funk, Film oder Fernsehenveröffentlichte Form einer Kritik, die einen bestimmten, neu erschienenen Gegenstand eines abgegrenzten Themenfeldes vorstellt und wertend behandelt. Es werden in ihr Inhalte wissenschaftlicher Erkenntnisse oder kultureller Schöpfungen, wie beispielsweise Bücher, Filme, Bilder, Tonträger, sonstige Kunstwerke, Konzerte, Theateraufführungen sowie Computerspiele oder Software ihrer Entwicklung nach beschrieben, analysiert und, meist an fachlichen Normen orientiert, bewertet. Auch strukturierte Kritiken über Gebrauchsgüter werden zu den Rezensionen gezählt.
Auszug von der Wikipedia-Seite
Kurz und in eigenen Worten gesagt: Eine Rezension ist eine Bewertung von z.B. einem Buch, bei dem der Rezensent erläutert, was ihm daran gefallen und was ihm nicht gefallen hat. Manche Rezensenten gehen dabei nur auf ihre Empfindungen ein, andere schauen auch auf das Handwerk selbst und achten darauf, wie der Autor gewisse Aspekte eingeflochten und ausgearbeitet hat. Eines ist aber immer gleich: Das Buch oder die anderen Schöpfungen werden bewertet und das meist in subjektiver Art und Weise.

Suchen Leser nun nach bestimmten Büchern, die ihnen gefallen könnten, können sie sich an den Rezensionen orientieren, ob die Punkte, die ihnen wichtig sind, auch vorkommen. Also z.B. Schreibstil, Humor, Gefühle und welche Kritikpunkte es geben könnte. Leser können so schon vorab abwägen, ob sie das Buch oder den Artikel wirklich kaufen wollen oder auch nicht. Ich zumindest mache das gern bei Büchern, bei denen ich mir unsicher bin. Und mittlerweile habe ich bei meinem Lieblingsbloggern auch ein Gespür dafür, inwieweit deren Geschmack mit meinem übereinstimmt. Ich schaue mir auch oft bewusst schlechte Rezensionen an, um zu erfahren, was eigentlich kritisiert wird und ob ich damit leben kann. Natürlich bilde ich mir am liebsten meine eigene Meinung, aber helfen kann das auf jeden Fall bei der Entscheidungsfindung.
Aber dann stimmt es doch? Dann schreibt ihr Rezensionen für die Leser?
Jaein. Ich schreibe sie nicht nur für die Leser, muss ich sagen. Ich schreibe auch für die Autoren. Ich gehe gern darauf ein, was ich mochte und was mir eher nicht gefallen hat. Gerne gebe ich dann auch Tipps, was ich besser gefunden oder anders gemacht hätte. Das brauchen die Leser natürlich nicht. Aber ich möchte den Autoren mit meiner Kritik auch helfen. Was sie von meiner Kritik annehmen, ist natürlich allein deren Sache und liegt nicht in meiner Verantwortung. Wichtig ist mir nur, dass ich nichts einfach zerreiße und niedermache, sondern meine Kritik wertvoll formuliere. Sie soll den Autor nicht entmutigen, sondern im Gegenteil motivieren, um noch besser zu werden und die nächste Stufe zu erreichen.
Ich denke, so geht es nicht nur mir und es gibt weitere Rezensenten, die dem Autor etwas auf den Weg mitgeben wollen. Die ihnen zeigen wollen, dass es nicht schlimm ist, wenn sie eine Rezension mit wenigen Sternen bekommen, denn genau diese Rezensionen sind es oft, an denen ein Autor wachsen kann. Nur wer seine Schwächen kennt, kann an ihnen arbeiten.
Demzufolge werde ich Autoren aber weiterhin auf all meine Rezensionen verlinken. Egal, ob diese positiv oder negativ ist. Ich möchte mir das nicht nehmen lassen und so geht es bestimmt auch anderen Rezensenten. Akzeptiert die Verlinkung und bedankt euch. Auch wenn es ein Verriss ist, ist es immer besser, höflich zu bleiben. Schlechte Stimmung gibt es in der Welt schon oft genug, da muss sie nicht auch noch übernommen werden von einer schlechten Bewertung. Ich weiß, dass es verletzen kann und dass es sich negativ auf das Ranking auswirkt, aber es gehört nun einmal dazu. Und es kann so wahnsinnig wertvoll sein!
Liebe Autorinnen und Autoren!

Lasst euch von nichts entmutigen, sondern nutzt die Kritik und arbeitet an euch. Ihr werdet es nie allen Recht machen können – und das müsst ihr auch nicht. Das muss niemand. Steckt euer Herz in eure Geschichten und es werden sich die Leser finden, die genau das lieben werden. Vertraut darauf. Träumt, als wäre nichts unmöglich, denn dann könnt ihr alles schaffen. Und nehmt die Kritik an, die ihr auf euren Weg bekommt. Setzt euch mit dem Auseinander, das euch weiterbringt und bei eurer Entwicklung hilft. Und wenn es nur die Erkenntnis ist, dass man nicht alles an sich heranlassen sollte, was andere einem mitteilen. Aus allem kann man etwas positives und lehrreiches schöpfen.
Und ihr, liebe Rezensenten:
Kritisiert mit Respekt. Denn hinter jedem Buch steckt ein Mensch mit Träumen, Hoffnungen, Wünschen … und Gefühlen! Und indem dieser Mensch ein Buch veröffentlicht, gibt er einen Teil davon preis. Das sollte man wert schätzen und nicht nieder machen. Wenn ihr nichts Gutes an einem Buch finden könnt, dann seid so ehrlich und sagt das. Sagt, dass es nicht euren Geschmack trifft. Das ist vollkommen in Ordnung. Aber es sollte nicht verletzend formuliert sein. Bietet den Leuten die Möglichkeit, weiter zu wachsen. Wenn jeder nur ein bisschen darauf achtet, wie er mit anderen Menschen kommuniziert, wird die Welt schon ein klein wenig besser. Daran glaube ich ganz fest. Und dazu kann jeder seinen Teil beitragen.
Was denkt ihr darüber? Für wen und weshalb schreibt ihr Rezensionen? Mich würde eure Ansicht wahnsinnig interessieren! Ich freue mich auf eure Kommentare.
Sehr schön geschrieben! 💕
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Dankeschön. 😍❤
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Ein sehr interessanter Artikel, der auch zum nachdenken anregt.
In erster Linie schreibe ich die Rezension für mich, weil ich mich mit Lesern und Autoren über besagte Bücher und Hörbcher austauschen möchte.
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass Kritik immer gut begründet sein sollte. Positive und negative. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es gerade als Autor schwer ist, mit dieser umzugehen.
Denn natürlich steckt in jedem Buch das Herzblut drin und wenn dieses negativ kritisiert wird, tut das erst mal weh.
Andererseits kann (muss aber auch nicht) negative Kritik auch helfen.
Wenn jetzt jemand mit negativer Kritik nicht umgehen kann und diese dann deswegen nicht lesen mag, ist das in meinem Augen aber auch ok. Genau wie wir Leser nicht gezwungen werden können, Bücher zu lesen, die uns nicht gefallen, muss auch ein Autor nicht die Kritik dazu lesen.
So oder so, sollte sich dann von beiden Seiten aus, sachlich mit dieser Kritik auseinandergesetzt werden.
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Ja, aber sich jeglicher Kritik vollkommen zu verwehren, halte ich auch nicht für den richtigen Weg. 🙂 Wie ich sagte, denke ich, dass sie wichtig ist, um wachsen zu können. Ich kann verstehen, dass es schmerzt. Das tut es immer, wenn man etwas gemacht hat, an dem man sein Herz gehängt hat und das dann so nicht erkannt wird. Wenn aber jeder mit Respekt und Sachlichkeit an die Sache rangeht, bin ich davon überzeugt, dass beide Seiten daran wachsen können.
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Klar, ob der Weg der richtige ist, sei mal dahingestellt.
Nur zwingen kann man halt niemanden. So mein ich das. 🙂
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Das stimmt. 🙂 Zwingen möchte ich auch keinen. Das wäre wieder respektlos, meiner Meinung nach. Ich möchte nur ein klein wenig zum Nachdenken anregen.
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Ich gebe zu, in meiner Anfangszeit als Blogger habe ich liebend gern Verrisse geschrieben, wenn das Buch einen verdient hatte, die sicherlich nicht immer nett formuliert waren. Mittlerweile würde ich das so nicht mehr tun und ich bemühe mich, den Boden der Sachlichkeit nicht mehr zu verlassen.
Das bedeutet natürlich nicht, dass ich Bücher, die mir nicht gefallen, deswegen positiver bewerte.
Was die Autorensicht angeht, so hat ein Autor, dessen Namen ich leider gerade nicht parat habe, mal sinngemäß gesagt: „Als Autor sollte man auch schlechte Rezensionen respektieren, so lange sie sachlich formuliert sind. Schließlich hat jemand Zeit und Arbeit aufgewendet, um das Buch zu lesen und die Rezension zu schreiben.“ Und in etwa so sehe ich das auch.
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Ja, jeder hatte wohl mal den Wunsch, Verrisse zu schreiben. Sie bringen irgendwo ja auch Klicks. Aber Respekt und Miteinander fördern sie ja leider auch nicht.
Und Bücher positiver zu bewerten soll ja auch niemand. 🙂 Das wäre unehrlich und auch nicht Sinn und Zweck des ganzen.
Ja, da kann ich mich nur anschließen. Sowohl der Autor als auch der Rezensent wenden Zeit und Arbeit auf. Und beides hat Respekt verdient.
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