Rezensionen

Rezension: Maer von Jenny Koch

Hallo ihr Lieben!

Einen Tag später habe ich noch die Rezension zu Maer von Jenny Koch für euch. Entschuldigt, es war bereits wieder eine stressige Woche… Daher komme ich erst jetzt dazu.

Diese dunkle Märchenadaption erschien am 01. Februar 2017 beim AAVAA-Verlag, dessen Website leider immer noch nicht verfügbar ist. Daher verlinke ich die Facebookseite! (Hinweis wegen Datenschutz und so…)

Klappentext:

»Hexen und Wölfe werden im Auftrag des Königshauses verfolgt und hingerichtet!«

Solche und ähnliche Ankündigungen finden sich in jeder Ecke des ganzen Reiches und werden auch gnadenlos durchgesetzt.
Das hält jedoch Raudur nicht davon ab, sich eines ziellosen Wolfes anzunehmen, bevor der Mann als solcher erkannt wird.
Und das hält Aska nicht davon ab, obwohl selbst eine Hexe, den Thronfolger zu heiraten, um so dem unwürdigen Leben unter der Behandlung ihrer Stiefmutter zu entgehen.
Letztendlich trägt sogar das Königshaus selbst unter seiner Fassade ein anderes Gesicht…
Grimms Märchen einmal anders.

Design:

img_20180830_214542_2873007818671639287295.jpgDas Motiv des Covers hat mich sofort angesprochen. Das Cover ist fast komplett in schwarz gehalten. Am oberen Rand erkennt man einen weißen Himmel. Der schwarze Rand hat die Form von einem Wald. Direkt darunter stehen der Name der Autorin in einer linearen Schrift und der Titel des Buches in einer dekorativen Serifenschrift. Ein Stück weiter drunter sind vier Punkte, zwei weiße und zwei rote. Was diese darstellen, weiß ich leider nicht zu interpretieren. Etwas weiter links davon erkennt man einen roten Apfel und darunter einen goldenen, blutbefleckten Schuh. Wofür diese beiden Symbole stehen, lässt sich einmal im Klappentext erahnen und wird im Laufe der Geschichte klarer.

Nun, über die Qualität des Covers lässt sich leider streiten. Als Mediengestalterin fällt mir die mangelnde Bildqualität leider gleich ins Auge und ich kann da nicht einfach wegsehen, obwohl ich da sehr gern ein Auge zudrücken würde. Es geht besser. Und ich kann den Verlag nur ermutigen, an der Qualität zu schrauben, denn ich kenne viele, die sich von sowas leider auch abschrecken lassen.

Mich spricht leider auch nicht das Material des Buchumschlags an. Es fühlt sich zwar weich an, wird aber schnell dreckig und man sieht auf dem Schwarz leider jeden Fingerabdruck. Sehr sehr schade. Ich bin eigentlich nicht pingelig, also meine Bücher dürfen auch Knicke oder Flecken haben, aber das hat mich doch ein wenig gestört. Allerdings lasse ich das nicht in die Wertung einfließen. Ich wollte es nur ansprechen, da es ein wichtiger Punkt für mich selbst war.

Auch die Innengestaltung bzw. das Seitenlayout kann noch verbessert werden. Die Zeilenlängen sind einfach zu lang, bzw. der Zeilenabstand zu gering. Es ist mir nicht nur einmal passiert, dass ich beim Lesen in der Zeile verrutscht bin, weil ich den Anschluss verloren hab. Der Rückschwung wird durch die Zeilenlänge und den Zeilenabstand gestört. Bei einem Buch schaden größere Seitenränder nicht, im Gegenteil. Es wirkt gefälliger und unterstützt den Lesefluss.

So, kommen wir nun aber zum Inhalt.

Meine Meinung:

Die Geschichte beginnt damit, wie Raudur Grar, den jungen Wolf, am Straßenrand findet. Er sitzt vollkommen verwirrt direkt unter der Bekanntmachung und scheint nicht zu wissen, dass er damit in großer Gefahr ist. Raudur erkennt ihn sofort. Erst folgt er ihr ohne ihren Willen, doch dann nimmt sie ihn unter ihre Fittiche.
Aska lebt mit ihrem viel beschäftigten Vater, ihrer Stiefmutter und ihren zwei Stiefschwestern in einem Haus in der Stadt. Da sie eine Hexe ist, ist es ihr verboten, das Haus zu verlassen. Mit Asche werden ihre Kräfte unter Schach gehalten und sie wird dazu gezwungen, als Dienstmagd für die Familie zu arbeiten. Dies ändert sich jedoch, als der Kronprinz eine Braut sucht.
Dort erhofft sie sich ein ruhiges, schönes und friedliches Leben, doch als Hexe sollte sie es eigentlich besser wissen, hat die Königsfamilie doch die Exekution dieser Wesen befohlen. Doch der Grund, wieso das überhaupt so ist, ist erschütternd.

Die Geschichte wird jeweils in der dritten Person aus verschiedenen Sichten erzählt, unter anderem Raudurs und Askas. Dabei ist der Verlauf bei einigen Stellen durch die Märchen zu erahnen, die als Vorlagen genutzt wurden. Die Autorin hat aber dennoch einige Stellen an die Welt in dieser Geschichte angepasst und so manchen Verlauf verändert. Es wirkte auf mich sehr stimmig und hat gut zu den Handlungen gepasst. So kann es auch sein, dass ein ganzes Ende von einem Märchen komplett abgeändert wird. Und manche Handlungsstränge sind auch wesentlich blutiger und düsterer als die Vorlagen. Das hat mir besonders gefallen, denn ich mag düstere Geschichten sehr. Allen voran düsteren Märchenadaptionen.
Durch die geänderten Handlungsstränge konnte Jenny Koch auch einige gute Plottwists einbauen, die mich teilweise sehr erschüttert haben. Vor allem gegen Ende war ich regelmäßig richtig geschockt oder zu Tränen gerührt. An manchen Stellen wurden mir Konflikte zwar zu schnell und beiläufig geklärt, aber dennoch war die Spannung konstant gut.

Ein bisschen schade fand ich aber die Charaktere an sich. Sie wirkten an manchen Stellen ein wenig erzwungen. Die Entwicklung der Beziehungen ging mir manchmal einfach zu schnell. Die Dialoge lasen sich auch ein wenig holprig. Hier sehe ich noch viel Verbesserungspotential.

Raudur war mir manchmal ein wenig suspekt. Sie wirkte kratzbürstig, hat aber scheinbar einen weichen Kern und ist verlässlich. Am liebsten gibt sie sich unnahbar, was vor allem Grar zu spüren bekommt, aber sobald man ihr Vertrauen gewinnen konnte, lässt sie erstaunlich viel Nähe zu. Ich mochte sie schon ein wenig, eben weil sie so verlässlich war. Aber sie wirkte auf mich manchmal ein wenig zu erwachsen und abgeklärt für 15.

Aska war mir da schon um einiges sympathischer. Ihr Charakter ist genau so, wie ich es erwartet hätte. Grade bei ihrer Vergangenheit lassen sich viele Handlungen und Eigenschaften von Aska einfach nachvollziehen. Sie ist misstrauisch, verbirgt ihre Kräfte und Gefühle und hadert mit ihrem Schicksal. Ihr genaues Alter kenne ich nicht, allerdings ist sie einige Jahre älter als Raudur, wirkt aber manchmal durch deren erwachsenes Verhalten sehr jung und unerfahren.

Grar ist anfangs wie ein kleines Kind, da er die ersten Jahre seines Lebens mit seiner Mutter in einer Wohnung verbracht hat. Nach deren Tod kam er erst ins Tollhaus und ist dort aber entkommen. Auf der Reise mit Raudur durchlebt er die heftigste Entwicklung, wird erwachsener, selbstständiger und frecher. Das hat mich durchaus beeindruckt. Außerdem fand ich ihn echt süß. Er ist einfach ehrlich und geradlinig. Außerdem ist er seinen Freunden gegenüber sehr loyal.

Auch die anderen Hauptcharaktere haben ihre tollen und weniger sympathischen Seiten, allerdings gehe ich aus Spoilergründen nicht näher auf sie ein.

Es ist recht schnell klar, wer der Antagonist in der Geschichte ist. Wer einige der verwendeten Märchen kennt, kann auch die Motive schnell hinter seinem Verhalten erkennen. Auf mich wirkte es passend und glaubhaft und hat die Geschehnisse recht gut erklärt. Zwar fehlt es ihm an einigen Stellen an Tiefe, aber dennoch war er ein durchaus faszinierender Antagonist.

Es gibt natürlich auch ein paar Nebenpersonen. Allerdings fehlt auch ihnen die Tiefe. Dafür sind mir die meisten sehr sympathisch und tragen viel zur Handlung bei. Manche haben mir wirklich sehr gefallen.

Fazit:

Maer ist eine spannende und schön düstere Märchenadaption, die mich durchaus überzeugen konnte, aber dennoch ein paar kleine Schwachpunkte hat. Die Charaktere waren zwar manchmal ein wenig zu erzwungen meiner Meinung nach, aber dennoch hatte ich Spaß beim Lesen. Und das Ende hat mich durchaus zu Tränen gerührt. Ich kann es also nur empfehlen und gebe dem Buch daher 7 von 10 Punkte!

Ich danke Jenny Koch noch einmal herzlich für das Rezensionsexemplar!

Weitere Informationen zu diesem Buch:

  • Seitenanzahl: 464 Seiten
  • Verlag: AAVAA Verlag
  • Preis: 11,95 € als Softcover, 4,99 € als eBook
  • ISBN: 978-3845921006
  • Gelesenes Format: Taschenbuch

Über die Autorin:

985-a0646f832e12c5dc9dce55267f61a61903a017e6-192Jenny Koch wurde am 14.01.1990 geboren, lebt heute mit ihrem Lebensgefährten in Düren und studiert Literaturwissenschaft und Politische Wissenschaft in Aachen. Als ihre Mutter ihr mit fünf Jahren das Schreiben beibrachte, war die Idee geboren, irgendwann einmal ein Buch zu verfassen. Seit diesem kindlichen Gedanken bis heute sind es circa fünfzehn mehr oder weniger stark ausgearbeitete Romanentwürfe geworden. Mit vierzehn Jahren startete der erste Versuch, ein gutes Buch zu schreiben, dem einige weitere gescheiterte Versuche folgten. Maer ist schließlich das erste Werk, das sie als gut genug betrachtete, um veröffentlicht zu werden. Neben dem Schreiben zählen Rollenspiele wie DnD und DSA, Zeichnen und Singen zu ihren Hobbys.

Quelle von Bild und Text: Büchertreff-Autorenseite

Weitere Rezensionen zu diesem Buch:

Ich habe erstmal keine gefunden, aber wenn ihr eine geschrieben habt, dann schickt mir gern den Link. Dann verlinke ich euch.

 

 

 

 

 

 

Ein Kommentar zu „Rezension: Maer von Jenny Koch

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