Hallo ihr Lieben!
Heute habe ich wieder eine Rezension für euch. Dieses Mal vom dritten Band der Götterfunken-Trilogie von Marah Woolf. Das Buch erschien am 19. März 2018 beim Dressler Verlag.
SPOILERWARNUNG! Wer Band 1 und 2 nicht gelesen hat, sollte diese Rezension nicht lesen. Auch könnte diese Rezension Spoiler über den dritten Band enthalten.
Klappentext:
Ein Verräter hat sich unter die Götter in Monterey gemischt und bald weiß niemand mehr, wer Freund oder Feind ist. Agrios ist jedes Mittel recht, um in den Besitz des Ehrenstabs zu kommen und seine Macht im Olymp zu besiegeln. Nur gemeinsam können Jess und Cayden dem Kampf der Götter ein Ende machen. Doch Jess ist noch nicht bereit, Cayden zu verzeihen. Aber ist sie deshalb bereit, ihn zu opfern?
Design:
Das Cover finde ich persönlich am schönsten von den Dreien. Darauf ist das Gesicht einer rothaarigen Frau zu sehen, die sich leicht vom Betrachter abwendet, als würde sie gehen wollen. Über dem kompletten Cover ist der Schriftzug „Verlasse mich nicht“ in einer Serifenschrift verteilt. Zwischen den einzelnen Wörtern kann man sowohl den Namen der Autorin in einer an das griechische Alphabet angelehnte Schrift, als auch den Titel der Trilogie „Götterfunke“ in einer geschwungenen Schrift lesen. Mich stört dabei aber, dass drei verschiedene Schriftarten verwendet wurden. Es wirkt dadurch sehr unharmonisch. Dafür passen die Farben toll zusammen. Mir gefällt diese Mischung aus rosa, blau, türkis und violett. Dazu die Lichteffekte und das Cover wirkt einfach magisch und passt zum Titel.
Wenn man den Schutzumschlag abnimmt, sieht man die wunderschön gestalteten Buchdeckel des Buches. Wieder sieht man viele Lichteffekte, sowie eine Mischung aus den Farben violett, blau, türkis und rosa. Einfach toll!
Meine Meinung:
Das Buch beginnt damit, dass Hermes mit Zeus und den anderen Göttern darüber diskutiert, dass Zeus Prometheus in der Stunde der Gefahr menschlich gemacht hat. Direkt danach geht es nahtlos dort weiter, wo Band 2 aufgehört hat: Jess und Cayden liegen am Strand vor ihrem Haus und Cayden ist tödlich verletzt. Kann Jess Cayden in Sicherheit bringen und retten? Und kann sie seine Fehler verzeihen?
Das Buch hat gleich richtig rasant begonnen. Es ging Schlag auf Schlag, bevor es wieder ein wenig ruhiger zuging und der Alltag Jess einholte. So wechselten sich Alltag und Götter immer wieder ab.
Es kamen viele bekannte Gesichter aus den vorherigen Bänden, aber auch einige neue Götter. Hades und Aphrodite waren dabei zwei kleine Highlights. Aber auch so bekam man im letzten Band deutlich mehr Götter zu Gesicht, was mich richtig gefreut hat. Marah wich dabei an einigen Stellen zwar von der Original-Mythologie ab, allerdings in einem angenehmen und passenden Maß. Die Balance zwischen erfundenen und aus der Mythologie stammenden Handlungsfäden hat die Autorin dabei gut gehalten. Jeder vorkommende Gott wirkte auch sehr überzeugend und hatte einen passenden Charakter. Viele Dialoge mit einigen Göttern waren dabei einfach nur witzig und haben mich gut unterhalten.
Die Geschichte wurde wie bei den beiden Bänden vorher aus der Sicht von Jess erzählt. Zwischen den Kapiteln gibt es immer wieder kleine Kapitel aus der Sicht von Hermes, der erzählt, was so hinter Jess‘ Rücken bei den Göttern abgeht oder sein Kommentar zu den Geschehnissen des jeweils letzten Kapitel abgibt. Diese kleinen Einschübe von Hermes haben mich auch immer wieder erheitert und geben dem Leser ein klein wenig mehr Hintergrundinformation, als Jess selbst besitzt. Sonst erleben wir aber nur ihre Gedanken, Gefühle und Eindrücke und können uns so gut in sie hineinversetzen.
Das Hin und Her zwischen Jess und Cayden ist dabei gut nachvollziehbar. Ich konnte Jess einfach sehr gut verstehen und hätte es Cayden auch nicht besonders leicht gemacht. Cayden finde ich dabei in diesem Band am sympathischsten. Er gibt sich wirklich Mühe und lässt Jess trotzdem ihren Freiraum.
Jess hat dabei einiges zu tun. Nicht nur, dass sie sich irgendwie um Cayden kümmern muss, bedrohen Agrios und Gaia auch noch ihre Familie, wenn sie den Ehrenstab nicht rausrückt. Athene, die im Tartaros fest sitzt, beschwört Jess aber, den Ehrenstab weiterhin zu verstecken, da sich auch bei Zeus ein Verräter aufhält. Die Gefahr, dass der Stab so in Agrios‘ Hände fällt, ist einfach zu groß. Wer der Verräter ist, ist bis zum Ende übrigens wirklich ein großes Rätsel und Marah Woolf hat sich dabei allerlei Mühe gegeben, falsche Fährten zu legen. Hut ab, das ist ihr wirklich richtig gut gelungen.
Dazu kommen bei Jess dann noch Schule und Nebenjob. Wie sie das alles stemmt, ist wirklich bemerkenswert und ich hab an dieser Stelle großen Respekt vor ihr. Dennoch ging mir ihre Sturheit an manchen Stellen ein wenig auf die Nerven. Genauso wie ihr Hang, sich in alle gefährlichen Situationen reinziehen zu lassen. Andererseits, was wäre ein solches Buch ohne ein wenig Action ab und an? Jess denkt nur ein wenig zu oft, dass alles nur an ihr hängen bleibt und nur sie alle retten kann.
Leah und Josh sind dabei natürlich an ihrer Seite und unterstützen sie, wo sie nur können. Zwischen den beiden scheint sich auch weiter etwas anzubahnen, was mich besonders gefreut hat, da sie wirklich wahnsinnig gut zusammen passen würden.
Die Spannung nimmt gegen Ende immer mehr zu, allerdings hat mich das Finale dann ein wenig enttäuscht. Es war einfach so abrupt zu Ende, dass ich das Gefühl hatte, etwas wahnsinnig wichtiges verpasst zu haben. Auch kamen solche Sprünge immer mal wieder in der Geschichte vor. Immer wieder hat die Situation sich von jetzt auf gleich komplett geändert und mich dadurch ein wenig verwirrt. Das fand ich sehr schade, hat es so doch etwas holprig gewirkt. Da hätten weichere Übergänge und ein paar Seiten mehr Finale nicht geschadet. Einfach auch um zu wissen, wie das Ende denn in dieser Art und Weise zustande kam. So war es für mich nur schwer nachvollziehbar.
Trotz allem haben mich die Gefühle am Ende dann doch gepackt und ich hab die eine oder andere Träne beim Lesen vergossen. Der Epilog hat mir besonders gut gefallen und all meine Wünsche erfüllt. Allerdings sind noch ein paar Fragen offen, die hoffentlich in dem einen oder anderen Spin-Off erklärt werden. Würde mich zumindest freuen.
Fazit:
Es ist ein tolles, wenn auch mit ein paar kleinen Schwachstellen versehenes Finale, das auf eine würdige Art und Weise eine tolle Geschichte abschließt. Marah Woolf hat es geschafft, eine gefühlvolle, spannende und einzigartige Interpretation der griechischen Mythologie zu schaffen, die mich vom ersten bis zum letzten Band überzeugen konnte. Daher bekommt Band 3: Verlasse mich nicht 7 von 10 Punkte.
Weitere Infos:
- Verlag: Dressler Verlag
- Seitenanzahl: 464 Seiten
- Preis: 19,00 € als Hardcover, 9,99 € als eBook
- ISBN: 978-3-7915-0042-3
Über die Autorin:
Marah Woolf wurde 1971 in Sachsen-Anhalt geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Mann und drei Kindern lebt. Sie studierte Geschichte und Politik und erfüllte sich 2011 mit der Veröffentlichung ihres ersten Romans einen großen Traum. Ihre Bücher wie die FederLeicht-, die MondLicht- und die BookLess-Saga haben sich als E-Book oder Taschenbuch mehr als 1 Million mal verkauft.
Quelle: Autorenseite Dressler Verlag
2 Kommentare zu „Rezension: Götterfunke: Verlasse mich nicht von Marah Woolf“