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Rezension: Reue: Die Geschichte eines Mordes von Sascha Berst-Frediani

Hallo ihr Lieben!

Heute gibt es die Rezension zu einem Kriminalroman, der in Deutschland spielt. Ich hab ihn als Rezensionsexemplar von Literaturtest bekommen. Das Buch erschien am 07. Februar 2018 beim Gmeiner Verlag.

2018-02-09-05-54-441846251630.jpgKlappentext:

Ein Dorf in Deutschland. Sie – jung, hübsch und beruflich erfolgreich, ihr Ehemann – derb und eher schlicht. Dass er nur am Wochenende zu Hause ist, stört sie nicht. Eigentlich wäre alles perfekt, wenn dieser Untermieter nicht wäre. Am Anfang spielt sie nur mit ihm. Aber die Versuchung ist zu groß. Und plötzlich ist es ernst. Doch als sie beschließt, die Karten auf den Tisch zu legen, ist einer tot und für die Wahrheit ist es zu spät. Ein eindringlicher Roman, aus unterschiedlichen Perspektiven anhand von Rückblenden erzählt. Hart, präzise und mit der nüchternen Sprache eines Tarantino!

Design:

Das Cover ist sehr schlicht. Es ist komplett weiß. Am oberen Rand steht in einer schlichten, linearen Schrift der Name des Autors. Ein Stückchen darunter sieht man den Titel des Romans. Hinter dem Wort „Reue“ kann man einen Baseball-Schläger erkennen. In der Mitte der unteren Hälfte ist in einer kursiven Schrift das Wort „Roman“ zu lesen. Links am Rand schmückt das Verlagslogo das Buch.

Das äußerst nüchterne Design des Buches passt auf merkwürdige Weise zu der Geschichte und zum Genre. Es gefällt mir in seiner Schlichtheit. Man weiß, was einen erwartet. Allerdings hab ich erst nach mehrmaligem Hinsehen den Baseball-Schläger erkannt. Hier hätte ich das wohl ein wenig anders platziert.

Meine Meinung:

Das Buch beginnt mit dem einfachen Kennenlernen der Figuren. Dieter Holzer und seine Frau Sabine haben sich ein Haus in einem Dorf gekauft. Da es aber so groß ist, holen sie sich noch einen Untermieter. Sabine ist fünf Tage in der Woche alleine, da ihr Mann in der Kaserne tätig ist. Thomas ist der Untermieter und laut den Frauen im Dorf ein richtiger Leckerbissen. Zunächst sind es nur Gerüchte, aber irgendwann macht Sabine ihm dann doch schöne Augen und es kommt, wie es kommt. Es bahnt sich eine Affäre an, die schnell ernster wird. Doch bevor Sabine die Karten auf den Tisch legen kann, ist es schon zu spät und einer der beiden Männer ist tot.

Die Spannung des Romans wird ziemlich langsam aufgebaut und findet dann in der Mitte den ersten Höhepunkt, als es zum Mord kommt. Danach ebbt es nochmals kurz ab und steigt dann bis zum Ende weiter an. Das Ende hat mich dann wirklich überrascht und auch ein kleines bisschen enttäuscht.

Die Kapitel sind recht kurz gehalten und manche sind wirklich spannend, andere haben sich aber auch ein wenig gezogen. Dabei wechselt die Perspektive zwischen den einzelnen Charakteren, allerdings jeweils in der dritten Person. Man lernt die Denkweise jedes Charakters kennen und versteht ein wenig die Beweggründe hinter einzelnen Taten. Im Großen und Ganzen bleiben die Charaktere zwar eher zweidimensional und sind ohne wirkliche Tiefe, aber trotzdem entwickeln sich zu manchen Personen Sympathien und zu anderen Antipathien. Der Autor nutzt viele Klischees, die meiner Meinung nach ein wenig zu klassisch sind und die Zweidimensionalität der Charaktere nochmal betont.

So ist besonders Dieter eher unsympathisch. Er ist ein sehr einfacher Mann: Er säuft gern, ist jähzornig, geht gern ins Bordell und lässt Sabine die Hausarbeit machen. Sabine dagegen ist eine typische, junge, erfolgreiche Frau, die auch nicht davor scheut, ihre weiblichen Reize für ihren eigenen Vorteil und ihre Karriere zu nutzen. Da ist es kein Wunder, dass ihr manche Kollegin nicht freundlich gesinnt ist. Thomas dagegen wirkt wirklich noch sehr jung. Er ist eifersüchtig, besitzergreifend, denkt oft erst hinterher nach und wirkt ansonsten ziemlich unscheinbar. In Sabine sieht er seine große Liebe, die er am liebsten gar nicht verheimlichen möchte.

Mir hat ein wenig der Nervenkitzel gefehlt. Es war zwar sehr interessant zu erfahren, ob der Mord aufgeklärt wird oder nicht, aber mir kam es ein wenig zu flach rüber. Schade, denn die Geschichte an sich war wirklich interessant und hatte mich neugierig gemacht.

Fazit:

Das Buch hat durchaus gute Stellen und ist als Zwischendurchlektüre auf jeden Fall zu empfehlen. Leider hat mir ein wenig Tiefe und Nervenkitzel gefehlt, aber ansonsten hat der Autor durchaus einen guten Job gemacht. Weniger Klischees hätten es zwar auch getan, dennoch wirkten die Figuren in sich und in ihren Beziehungen stimmig. Ich gebe dem Buch daher 6 von 10 Punkte.

Weitere Infos:

  • Verlag: Gmeiner Verlag
  • Seitenanzahl: 247 Seiten
  • ISBN: 978-3-8392-2249-2
  • Preis: 18,00 €

Über den Autor:

berst-frediani-saschaSascha Berst-Frediani genoss seine Schulbildung in Deutschland sowie Italien. In Freiburg und Paris studierte er Germanistik und Rechtswissenschaften. Inzwischen ist der promovierte Jurist in Freiburg als Rechtsanwalt niedergelassen. Im Jahr 2013 gewann der Autor den Freiburger Krimipreis und im Mai 2015 die »Herzogenrather Handschelle«, den Krimipreis der Stadt Herzogenrath. »Reue« ist nach »Fehlurteil« sein zweiter Krimi im Gmeiner-Verlag.

Quelle: Gmeiner Verlag

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