Hallo ihr Lieben!
Heute rezensiere ich das Buch Divinitas: Löwentochter von Asuka Lionera. Es erschien im September 2017 beim Drachenmond Verlag.
Klappentext (Spoileralarm, falls man Divinitas noch nicht gelesen hat!):
Es ist töricht, an Märchen zu glauben. Sie werden nicht wahr, auch nicht für Prinzessinnen.
Niemand weiß das besser als ich. Nachdem ich vom Zauber, der meine Erinnerungen weggesperrt hat, befreit wurde, stehe ich vor den Trümmern meiner Existenz: Der Mann, den ich mein Leben lang geliebt habe, ist mit der Frau zusammen, die ich aus tiefstem Herzen verabscheue.
Für mich gibt es keinen Platz. Ruhelos lebe ich von einem Tag zum anderen, ertrage den Fluch, der auf mir lastet und der ein normales Leben undenkbar macht.
Die Hoffnung auf Glück und Liebe für mich habe ich bereits vor langer Zeit verloren, und auch der Waldelf Ayrun, der sich beharrlich in meiner Nähe aufhält und in mir Gefühle weckt, die ich für unmöglich hielt, vermag daran nichts zu ändern.
Als die Zukunft des Königreichs in Gefahr ist, bin ich die Einzige, die den drohenden Krieg verhindern kann.
Doch das geht nicht ohne Ayruns Hilfe …
Design:
Auf dem Cover sieht man in der oberen Hälfte das Gesicht einer jungen Frau. Auf der unteren Hälfte ist eine Löwin zu sehen. Sie werden vom Titel des Buches getrennt. Der Titel Löwentochter, sowie die Augen der Frau und der Löwin sind orange, der Rest ist in Grautönen gehalten. Die orangenen Funken um die Gesichter gefallen mir sehr gut.
Das Cover… ja, ich muss leider sagen, dass es mich nicht ganz so anspricht. Leider habe ich da ein paar unsaubere Bearbeitungen entdeckt (gut, als Mediengestalterin habe ich dafür auch ein geschultes Auge) und leider finde ich, dass es zu trist wirkt mit den Grautönen. Das Gesicht ist auch nicht direkt so, wie ich mir Giselle vorstellen würde. Ich hätte es schöner gefunden, wenn ein paar Blautöne miteingarbeitet worden wären, um so einen Kontrast zu den Orange- und Gelbtönen zu bekommen. Auch hätte die Löwin ruhig schwarz sein dürfen, wie im Buch beschrieben. Ich denke, da hätte die Wirkung von Giselles Wesen besser zur Geltung kommen können. Sonst finde ich die Idee aber nicht schlecht und mir gefällt die Gestaltung des Titels. Die unterschiedlichen Schriftarten harmonieren richtig gut.
Meine Meinung:
Giselle hasst ihr momentanes Leben. Nachts streunt sie als schwarze Löwin durch den Wald, deren Gestalt sie dank dem Fluch der Mondkinder annimmt und tagsüber versucht sie, ihrem Bruder, seiner Frau und dem Waldelfen Ayrun aus dem Weg zu gehen, was natürlich nicht immer gelingt. Sie ist voller Wut und Hass. Doch dann droht ein neuer Krieg über die Menschen hereinzubrechen und Vaan und Fye benötigen ihre Hilfe – und die von Ayrun. Nur gemeinsam können sie sich der Bedrohung stellen. Aber dazu müssen sie sich erst den Gefühlen stellen, die zwischen den beiden stehen.
Die Geschichte wird dabei hauptsächlich aus Giselles Sicht, in manchen Kapiteln aber auch aus Ayruns Sicht erzählt. Der Perspektivenwechsel hat mir sehr gefallen und hat den Zugang zu beiden Charakteren und deren Gefühlswelt ermöglicht. Es hat auch nie unpassend gewirkt, sondern immer die richtige Wirkung erzielt.
Giselle konnte ich anfangs gar nicht leiden. Ich habe sie nach Divinitas richtig gehasst. Aber während ich ihre Geschichte gelesen habe, hat sich das geändert. Nach und nach verstand ich ihre Wut, ihren Hass und ihren Schmerz. Stück für Stück eröffnete sie dem Leser den Hintergrund für ihre Gefühle und ihr Handeln. Und nun, am Ende, mag ich sie sogar richtig gern. Giselle ist eine starke Frau, die leider viel Schmerz, Wut und Hass mit sich trägt. Aber ihre Veränderung ist der Autorin richtig gut gelungen.
Ayrun dagegen habe ich von Anfang richtig gemocht. Er ist so süß. Ein klein wenig tollpatschig und unbeholfen, aber auch sehr nett, umsichtig, fürsorglich und liebevoll. Er ist sehr geerdet und ruhig und bietet so meiner Meinung nach einen guten Gegenpol zu Giselle. Man merkt, dass er sehr viel für Giselle empfindet und ich musste immer lächeln, wie er es geschafft hat, in ihre Nähe zu kommen. Ein klein wenig hab ich mich auch in Ayrun verliebt. Ich mag seine passive, ruhige Art einfach sehr gern, denn so entdeckt man erst nach und nach, was hinter seinen ruhigen Schale liegt.
Vaan und Fye sind dieses Mal eher Nebencharaktere. Sie kommen doch schon häufig vor, spielen aber keine so große Rolle wie Giselle und Ayrun. Sie sind auch vollkommen gleich geblieben. Das hat mir gut gefallen.
Die Antagonisten wirken ein wenig undurchschaubar, was mir aber ganz gut gefallen hat. Die Autorin konnte einen da immer wieder gut hinters Licht führen. Auch war für mich so unklar, wie Giselle und Ayrun die Situation lösen wollen. Das hat mir sehr gefallen, da ich es mag, wenn man mich überraschen kann.
Der Spannungsbogen verlief sehr angenehm. Anfangs wird erst noch die Szenerie um Giselle und Ayrun aufgebaut und erst nach und nach kommen weitere Schwierigkeiten dazu. Gegen Ende konnte ich das Buch dann auch gar nicht mehr aus der Hand legen. Ich musste wissen, ob und vor allem wie sie es schaffen. Das Ende hat dann mein Herz ganz besonders berührt. Ein paar Tränchen flossen, aber ich fand es toll. Vielen Dank für diese emotionale, tolle Geschichte.
Fazit:
Das Buch hat es geschafft, einen verhassten Charakter zu meinen Lieblingen zu katapultieren. Durch die Ich-Form und der Perspektivenwechsel ist der Einblick in die Gefühlswelt besonders gut gelungen und hat damit den Fokus auf die Beziehungsentstehung zwischen Ayrun und Giselle nochmal besonders verstärkt. Es war sehr berührend. Die Charaktere haben sich gut ergänzt und die Geschichte hatte mich in ihrem Bann. Sie war auf jeden Fall ein Highlight für mich und ein würdiger Abschluss von Giselles Geschichte. Vielen Dank an die Autorin! Ich gebe dem Buch 9 von 10 Punkte!
Weitere Infos:
- Verlag: Drachenmond Verlag
- Seitenanzahl: 348 Seiten
- ISBN: 978-3-95991-226-6
- Preis: 14,90 € als Softcover
Über die Autorin:
Asuka Lionera ist das Pseudonym einer deutschen Schriftstellerin. Sie wurde 1987 in einer thüringischen Kleinstadt geboren und verbrachte ihre Kindheit in einem kleinen Dorf. Als Jugendliche begann sie, Fan-Fictions zu ihren Lieblingsserien zu schreiben und entwickelte kleine RPG-Spiele für den PC. Nach ihrem Abitur schloss sie eine Lehre zur Bankkauffrau ab, arbeitete jedoch nicht lange in diesem Beruf.
2014 entdeckte sie das Schreiben wieder für sich, als sie eine alte Sicherungskopie ihrer entwickelten Spiele fand.
Asuka ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann und ihren drei vierbeinigen Kindern in einem kleinen Dorf in Hessen, das mehr Kühe als Einwohner hat. Neben dem Schreiben betreibt das Ehepaar einen Online-Shop für handgefertigtes Hundezubehör.
Quelle: Drachenmond-Autorenseite