Hallo ihr Lieben!
Die Rezension sollte eigentlich gestern schon online gehen, aber ich hatte so viel um die Ohren, dass ich nicht dazu kam. Die ganze Woche war ein einziges Chaos in der Arbeit und entweder war ich abends zu müde oder ich hatte Arzttermine. Aber nun habe ich Zeit und kann endlich schreiben. Heute rezensiere ich „Der Himmel über Quickborn“ von Kirstin Messerschmidt. Es erschien am 07. September 2017 bei Amazon und ich hab das Rezensionsexemplar von Literaturtest bekommen. Vielen Dank nochmal!
Klappentext:
Seit sie denken kann, leidet die 15-jährige Olivia „Liv“ Ballato an unkontrollierbaren Wutausbrüchen. Ihr Temperament macht sie zur Außenseiterin. Gegen die Einsamkeit unterhält Liv eine imaginäre Liebesbeziehung mit Rockstar Kurt Cobain. Als die Familie von der Großstadt ins dörfliche Quickborn umzieht, wird Livs Dasein schier unerträglich: Ein wütender Teenager zwischen Schweinebauern, Dorfnazis und neureichen Snobs. Und dann stirbt auch noch Kurt. Es gibt für Liv nur einen einzigen Grund, noch am Leben zu bleiben, ihren Lehrer Marc. Zwischen Liv und dem zwanzig Jahre älteren Mann entwickelt sich eine geheime Liebe.
Design:
Das Cover ist recht einfach gehalten. Eine junge, braunhaarige Frau sitzt mit dem Rücken zum Betrachter auf einem Auto und bläst eine Kaugummiblase auf. Durch die hochgekrempelten Ärmel wirkt sie sehr rebellisch, das Auto und die Kleidung passen zu den 90ern, in denen das Buch stattfindet. Im Hintergrund sieht man ein Backsteinhaus. Das untere Drittel, sowie die Rückseite des Buches sind einfarbig blau, die Schrift ist in weiß gehalten. Eine Serifenschrift bringt etwas Schwung rein. Das Cover an sich hätte mich jetzt nicht direkt angesprochen. Ich denke, dass man da viel mehr draus machen kann. Meine Erwartungen wurden dadurch ein wenig gedämpft.
Meine Meinung:
Allerdings hat mich die Geschichte dann doch überrascht. Die Geschichte beginnt kurz nach dem Umzug nach Quickborn. Liv hat keine Lust auf die Schule und wird von ihrer Mutter nur terrorisiert. Sie sitzen abends beim Essen, während ihre Tante Kathy zu Besuch ist. Charlotte, Livs Mutter, provoziert ihre Tochter so lange, bis diese mit dem Teller um sich wirft. Das bestärkt Charlotte nur in ihrer Annahme, dass das Elisengymnasium ihre letzte Chance ist. Denn Charlotte hält Liv für eine totale Niete.
Liv ist ein typischer Teenager. Sie rebelliert durch ihre Wutausbrüche, träumt von ihrem Schwarm Kurt Cobain, mit dem sie ihrer Meinung nach seelenverwandt ist. Als er Selbstmord begeht, will sie am liebsten ebenfalls ihr Leben beenden, aber ihr Vater lässt sie nicht. Nur ihr Lehrer, in den sie sich verliebt, dringt zu ihr durch und schafft es, sie zu beruhigen.
Auch in der Schule hat sie kaum Freunde. Sie legt sich sogar mit den reichen Mädels und dem Schulnazi an. Nur Walter ist hartnäckig und hängt sich trotz vielen Streitereien an ihre Fersen. Dass er dann zufällig noch die selben Interessen hat, wirkt schon sehr verdächtig.
Auch ihr Lehrer ist nicht so, wie man es erwartet. Im Unterricht schreit er nur rum und wirkt eher wie ein Feldwebel. Außerhalb des Unterrichts während den Theaterproben verhält er sich auch eher wie ein Teenager und nicht wie ein 35-jähriger Mann. Er kifft und trinkt Wein. Und dann taucht er immer zufällig dort auf, wo Ärger auf Liv wartet…
Die Geschichte nimmt recht langsam Spannung an. Anfangs plätschert es so ein bisschen vor sich hin. Erst ab dem Tod von Kurt Cobain geht es Schlag auf Schlag. Dabei wird es dann auch richtig dramatisch. Auf jeder Seite erwartet man, dass die Bombe platzt und hält den Atem gespannt an. Ab da konnte ich es auch kaum noch aus der Hand legen. Was dem Anfang ein bisschen gefehlt hat, kam am Ende in doppelter und dreifacher Dosis, was mir aber echt gefallen hat. Und das Ende war dann absolut überraschend. Ich hätte das so nicht erwartet.
Die Gefühle waren dabei schön beschrieben. Vor allem Livs Wutausbrüche wurden gut dargestellt und auch ihre Verzweiflung nach Cobains Tod und das Verliebtsein waren gut beschrieben. Es hat Spaß gemacht, die Geschichte von Liv zu lesen.
Fazit:
Die Geschichte war trotz anfänglichen Schwächen spannend und gut zu lesen. Ich hab es genossen und war am Ende dann auch sehr berührt, als die große Wende kam. Auch die anderen Charaktere waren schön beschrieben und gut ausgearbeitet. Insgesamt hat das Buch 7 von 10 Punkte von mir bekommen.
Weitere Infos:
Verlag: Selfpublishing
Seitenanzahl: 396 Seiten
Preis: 12,99 €
ISBN: 978-1548212742
Über die Autorin:
Kirstin Messerschmidt, geb. 1981, ist in Schleswig-Holstein aufgewachsen und begann ihre berufliche Laufbahn in einem Rechtsanwaltsbüro. Im Alter von 20 Jahren verließ sie ihre geliebte Heimat und ging nach London, um dort für den Musiksender MTV zu arbeiten. Seit 2005 lebt sie in Berlin und ist Musikredakteurin für MTV und VIVA. Geschrieben hat sie schon immer, jedoch meistens unter Ausschluß der Öffentlichkeit. Beim ehemaligen Satiremagazin ZYN! ließ sie es zwar höchst öffentlich, aber leider unter falschem Namen krachen. Winterblut ist ihr erster Roman.
Quelle: Amazon-Autorenseite