Heute rezensiere ich das Buch 161011 – Befreiung von Aurelia L. Night, das gestern beim Tagträumer Verlag erschien. Von dort hab ich das E-Book auch kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Vielen Dank nochmal.
Klappentext:
Was würdest du tun, wenn du nur dazu erschaffen wurdest, zu töten?
Als Gabriel und 161011 zum ersten Mal aufeinandertreffen, scheint ihr Schicksal besiegelt: sie, die Vampirjägerin, er, der Vampir. Gabriel entführt 161011 und zeigt ihr ein Leben,
in dem sie eine fühlende Person und keine perfekte, namenlose Jägerin sein kann. 161011 will, trotz der Konsequenzen, die sie dort erwarten, ins Labor zurückkehren,
denn sie erkennt, wie sehr sie die einzige Familie, die sie hat, vermisst. Als Gabriel nach einer Mission jedoch nicht zurückkehrt,
muss sich die Jägerin zwischen ihrem alten Leben und den neuen Gefühlen entscheiden …
Design:
Das Cover hat mich von Anfang an wahnsinnig beeindruckt! Die leuchtenden Augen, die Stadt, … Es passt und die Farbgebung gefällt mir ganz besonders. Ich hab ja eh eine Schwäche für blaue Bücher und das hier würde so wunderbar in mein Regal passen! Aber ich hab es ja als E-Book und ob ich es mir nochmal extra als Taschenbuch hole, muss ich mir erst noch überlegen.
Auf alle Fälle gefällt mir das Cover. Ob die Seiten verziert sind, kann ich beim E-Book nicht sagen.
Meine Meinung:
Die Geschichte beginnt mit dem Erwachen von der Protagonistin mit der Kennnummer 161011. Sie befindet sich in einer Glasröhre und kann sich befreien. Sie wird von Doktoren aufgeklärt, dass sie ein Experiment ist, um Vampire zu töten. So beginnt auch ihr Training, das ihr komplettes „Leben“ ausmacht.
Die Erzählperspektive wechselt zu Gabriel, einem Vampir, der in einem Nachtklub arbeitet. Wir erleben seinen Alltag und wie er merkt, dass er nun eine Seelenverbundene hat. Was das genau ist und was dies für Vampire bedeutet, erfährt man im Laufe der Geschichte.
Es dauert jedoch nicht allzu lange, da treffen die beiden aufeinander. Und ich kann euch sagen, da sprühen die Funken nur so!
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von 161011 und Gabriel erzählt. Dabei haben wir genauen Einblick in deren Gedanken und Emotionen. Die Handlungen der Beiden werden so transparenter, allerdings sind mir die Beweggründe und Handlungen von 161011 manchmal etwas fremd geblieben. Dennoch gefiel mir der Stil an sich ganz gut. Mein einziger Kritikpunkt ist da, dass manchmal Sätze aneinander gereiht oder verknüpft wurden, die eher getrennt geschrieben gehören. Beispiel: „Fassungslos schüttelte ich den Kopf, wie konnten Menschen nur so dumm sein?“ Das hat meinen Lesefluss leider häufiger gestört, da es nicht gerade selten vorkam. Sehr schade.
Die Geschichte plätschert am Anfang ein wenig vor sich hin. Es dauert ein bisschen, bis etwas wirklich spannendes passiert und dazwischen kommt es auch immer wieder zu kleinen, langatmigen Passagen. Dafür ist die Spannung an den actionreichen Stellen kaum auszuhalten! Auch einige Wendungen gegen Ende der Geschichte und das Ende selbst haben mich sprachlos zurückgelassen und richtig geschockt. Beim Ende war ich einfach nur noch fertig. Niemals hätte ich diesen Schluss erwartet. Ich weiß aber, dass ich nun die Fortsetzung unbedingt brauche!
Was mich aber besonders beeindruckt hat, war die gesamte Mythologie um die Vampire. Sie war plausibel und sehr detailliert erklärt. Die Mythologie wurde mit bekannten Mythen über Personen aus der Bibel und anderen Mythologien erklärt. So wurde altbekanntes neu verwertet. Mir fiel es nicht schwer, mir diese Legenden zu merken. Auch das mit den Verbundenen wurde gut eingewoben und so logisch erklärt. Hat mir sehr gefallen!
Die Protagonistin 161011 hat anfangs eher befremdlich auf mich gewirkt. Sie war ein totaler Sturkopf, was mich mindestens so sehr genervt hat, wie die Vampire, die das ertragen mussten. Sie war lange uneinsichtig und lenkt nur sehr schwer ein. Ihre eigene Meinung überdenkt sie kaum. Dennoch hat sie eine eindrucksvolle Wandlung vollzogen, was vor allem an Gabriel lag. Sie hat sich selbst und ihren Körper, das Leben richtig kennen gelernt. Mit jedem Kapitel wurde sie für mich greifbarer, menschlicher und sympathischer, sodass sie sich am Ende richtig in mein Herz geschlichen hat.
Bei Gabriel ging das schneller. Ich fand ihn von Anfang an interessant und spannend. Er macht einen sympathischen Eindruck und mir fiel es leicht, mich auf ihn einzulassen. Seine Handlungsweisen kamen mir allesamt logisch und nachvollziehbar vor. Er war von Anfang an ein greifbarer Charakter. Doch auch er macht eine Entwicklung durch. Er überdenkt Ansichten, die er zu Anfang der Geschichte verteidigt hat und öffnet sich immer mehr. Dafür hat mich das, was ihm geschehen ist, noch viel mehr zugesetzt und ich war richtig schockiert. Was passiert ist? Das müsst ihr leider selbst nachlesen!
Einen Antagonisten als Person gibt es an sich nicht direkt. Es fällt allerdings schnell auf, wer die Antagonisten sind. Jedoch sind das für mich gesichtslose Hüllen. Sehr schade, ich hätte gern jemand besonders betont gesehen. Aber so bleibt es bei diesen erst einmal harmlosen Gegnern.
Auch die Nebenpersonen lernt man leider nicht so gut kennen, was ich sehr schade finde. Gerade Gabriels Mutter oder seine beste Freundin Sascha hätten mich interessiert. Aber vielleicht kommt das ja noch. Ich würde es mir auf jeden Fall wünschen!
Fazit:
161011 ist eine wirklich gelungene Geschichte, die jedoch an den ein oder anderen Stellen ein wenig weiter ausgebaut oder überarbeitet sein könnte. Dennoch danke ich dem Verlag noch einmal für das Rezensionsexemplar und der Autorin für diese berührende Geschichte! Ich gebe dem Buch 7 von 10 Punkten!
Weitere Infos:
- Verlag: Tagträumer Verlag
- Seiten: 272 als Taschenbuch
- ISBN-10: 3946843077
ISBN-13: 978-3946843078 - Preis: 13,90 €
Über die Autorin:

Aurelia L. Night wurde 1995 geboren und lebt mit ihren zwei verrückten Katzen und ihrem Freund in Niedersachsen. Schon immer hatte sie eine ausgeprägte Fantasie. Die Geschichten schwirrten schon im Kindesalter in ihrem Kopf herum. Nach der Ausbildung, während des Fachabiturs in Gestaltung, haben diese Geschichten in einem wunderschönen Notizbuch ihren Platz gefunden. Wenn sie gerade nicht am Schreiben ist, liest sie oder bestreitet gemeinsame Zockerabende mit ihrem Freund.
Quelle: Lovelybooks